Bauboom in Krisenzeiten

Um ihre Arbeitsplätze müssen sich die Beschäftigten des Bauhaupt- und -nebengewerbes wohl weniger Sorgen machen. Allerdings sorgen die Rahmenbedingungen für Herausforderungen, die alle angehen.

Während in Maschinenbau und Automobilindustrie das Krisengespenst durch die Fenster blickt, trotzt die deutsche Bauwirtschaft weitgehend der Abstiegsangst. Natürlich werden es auch Bauunternehmen in ihren Auftragsbüchern spüren, wenn Schlüsselindustrien kleinere Brötchen backen und Beschäftigte entlassen müssen, besonders in deren Kernregionen. Allerdings ist die Binnenwirtschaft insgesamt robust genug und der Bedarf an städtischem Wohnraum ungebrochen riesig. Zudem halten sich die Bauzinsen weiterhin auf einem extrem niedrigen Niveau.

Laut einer aktuellen Pressemeldung der dpa brummt die Bauwirtschaft auch im dritten Quartal des Jahres 2019: “Der von niedrigen Zinsen getriebene Bauboom setzte sich fort. In Bauten wurden im Sommer 1,2 Prozent mehr investiert als im Frühjahr. Dagegen gingen die Investitionen der Unternehmen in Maschinen, Anlagen und Fahrzeuge insgesamt zurück: Bei den Ausrüstungsinvestitionen verzeichneten die Statistiker ein Minus von 2,6 Prozent.”

Für viele exportabhängige Branchen sehen die Ökonomen die Aussichten also weniger rosig. Die Gründe sind bekannt. Handelskriege und der Klimawandel lassen grüßen. In der Folge droht der Wegfall von Arbeitsplätzen, damit einhergehender Kaufkraftverlust sowie Angst um Wohlstand und Altersvorsorge. Dies lässt in vielen Regionen Sorgenfalten wachsen. Alte Hasen können diesen Marktmechanismen einigermaßen gelassen gegenübertreten, gehören Konjunkturschwankungen im Kleinen wie im Großen zu den normalen Lebenszyklen dazu.

In Zukunft könnten allerdings die Folgen des Klimawandels alle sonstigen Sorgen überlagern. Mit jeder Dürre, jedem verheerenden Sturm oder Hochwasser stellen sich neue Herausforderungen, nicht nur, aber auch für unsere Branche. Ob es uns gefällt oder nicht: Es gilt, gemeinsam die Ärmel hochzukrempeln und das Notwendige in Angriff zu nehmen. Wer sich auf die faule Haut legt oder gar resigniert, hat heute bereits verloren. Die Menschen, die auf dem Bau arbeiten, stehen sinnbildlich hierfür und packen schon mal weiter an.

Foto von Bwag, CC BY-SA 3.0 at

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