Alles schlecht? Dann erst recht: Sei schlau, geh zum Bau!
Eigentlich wollen wir hier ja möglichst nicht politisch werden, doch wenn von dort so viele bedenkliche Signale gesendet werden wie gerade, muss es erlaubt sein, die Fragezeichen und daraus resultierende Sorgenfalten auch mal schriftlich zum Ausdruck zu bringen.
Ja, Falten bilden sich aktuell mehr als genug, nicht nur dem Alter, sondern auch den Nachrichten aus aller Welt geschuldet. Blicken wir nach Westen, ziehen finstere Wolken am Horizont auf. Die einen bringen immer häufiger verheerende Unwetter, die anderen bringen Unsicherheit und haben mit den Folgen der US-Wahl zu tun. Bereits vor der Amtseinführung von Donald Trump im Januar 25 lassen Ankündigungen und Personalentscheidungen, wer die nächsten vier Jahre in Washington das Sagen hat, Ängste wachsen. Ängste davor, dass sich so ziemlich alles verschlimmern könnte, was uns heute schon Sorgen bereitet. Stichworte: Wirtschaft, Staatsausgaben, äußere Sicherheit, Demokratieverständnis und nicht zuletzt die Umkehr der Energiewende und folglich die weitere Beschleunigung des Klimawandels.
Beim Blick in den Osten haben wir uns ja bereits seit fast fünf Jahren an das Grauen der Kriege gewöhnt. Die Bilder von menschlichem Leid, Zerstörung und verbrannter Erde gehören leider zur Tagesordnung und lassen wohl niemanden kalt. Hierbei den inneren Frieden zu bewahren, fällt auch und gerade in der beginnenden Advents- und Weihnachtszeit schwer.
Dass wir hierzulande gerade keine funktionsfähige Regierung mehr haben, relativiert sich vor diesen Hintergründen, ist aber gerade für unsere innerstaatlichen Probleme, insbesondere die heimische Wirtschaft, fatal. Was heißt das für unsere Branche, die akut auf Aufträge angewiesen ist, während sich immer mehr private und öffentliche Bauwillige das Bauen nicht mehr leisten können oder wollen, weil sich Vermietung bei diesen Entstehungskosten nicht mehr rechnet? Trotzdem: Der allseits fehlende Wohnraummangel kann nur durch Bauen bewältigt werden und dafür braucht es nun einmal eine aktive Regierungsarbeit, die solche Problematiken aktiv anpackt. Stichpunkte: Wohnbauförderung, Ausweisung günstiger Bauflächen, zielführende Stadtplanung, nachhaltige Energiekonzepte.
Wo geht die Reise hin? Das wüssten wir doch alle gerne, richtig? Nicht nur für uns, sondern auch für die nächsten Generationen. Die Bilder aus der Ukraine, aus Gaza, dem Libanon und immer wieder aus den von Naturkatastrophen heimgesuchten Regionen zeigen speziell uns: Die Herausforderungen für die Bauwirtschaft insgesamt sind enorm und werden uns auch zukünftig immer mehr fordern.
Es scheint, dass die Erde ein beispielloser Sanierungsfall geworden ist. Jedes zerstörte Gebäude verschärft unsere Lage, egal, wo es steht. Der Wiederaufbau wie der Neubau verbrauchen Ressourcen und Energie und hinterlassen Fußabdrücke, gemessen in CO2. Damit dies nicht zur Sisyphos-Arbeit wird, muss die Menschheit zusammenrücken und endlich nicht mehr die Äste absägen, auf denen wir sitzen. Übrigens: Auch zum Sägen braucht es Fachleute aus dem Handwerk, die eh schon rar geworden sind. Trotz Einsatz von KI wird es weiter Menschen geben müssen, die in diesen Berufen ihre Aufgabe und ihre Zukunft sehen.
Wenn der Trend anhält, wird sich wohl umschauen müssen, wer zukünftig Bauprofis benötigt. Wohl dem, der sich dann selbst helfen kann! Ausgebildete Profis sind da eindeutig im Vorteil.
Unser Fazit: Der alte Slogan “Sei schlau, geh zum Bau!” gilt auch heute noch.