Transformation am Bau – wohin geht der Weg?

„Die Baubranche steht am Beginn einer Transformation: Digitalisierung und Nachhaltigkeit sind die Treiber des Wandels. Um nicht zum Getriebenen zu werden, ist aktive Innovationsarbeit jetzt notwendiger denn je. Aber wo liegen die größten Potenziale der Transformation? Wo sind Hebel für mehr Effizienz oder Nachhaltigkeit, die sich leicht nutzen lassen?“

Mit diesen vielsagenden Worten beginnt die Einladung zum 2. Transformationsforum Bau, das am 19. und 20. Mai 2025 im Zentrum für Virtuelles Engineering ZVE in Stuttgart stattfand. Das Forum richtete sich an Architekten und Planende, Vertreterinnen und Vertreter aus der Zulieferindustrie, aus Handwerk und Baugewerbe sowie aus Forschung und Politik. Initiator und Gastgeber war das Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO.

In Stuttgart trafen sich Expertinnen und Experten und tauschten sich zum zweiten Mal nach 2024 zu brennenden Themen rund um die Transformation aus. Es ging dort erneut um die Herausforderungen, mit denen die gesamte Baubranche zu kämpfen hat, um Strategien, um Antworten auf Fragen wie: Wie kann dem Fachkräftemangel entgegengewirkt werden? Wie kann die Digitalisierung vorangetrieben werden? Wie werden Prozesse und Produkte nachhaltiger? Und was kostet das alles?

An den zwei Tagen gab es Vorträge, Diskussionen und Workshops zu den Schlüsselthemen „Digitalisierung & KI“, Nachhaltigkeit, Innovationsarbeit sowie die Vorstellung eines Transformations- und Innovationsnavigators („Welche Themen müssen im Unternehmen angegangen werden, um fit für die multiplen Herausforderungen der Transformation zu sein?“)

Auf der Suche nach innovativen Lösungen erörterten kompetente Köpfe Möglichkeiten und Strategien, wie sich das Bauen der Zukunft verändern wird. Was dort und im Nachgang als zukunftsfähig befunden wird, betrifft direkt auch uns als familiengeführtes Bauunternehmen – früher oder später. Dass unsere Branche sich verändern muss, steht wohl außer Frage. Nicht ob, sondern wie, das ist das Entscheidende. Und wie bei allem Notwendigen sollte man nicht warten, bis alle anderen losgelaufen sind.

Auch das Ende des Textes ist vielsagend: „Gemeinsam können wir die Zukunft der Baubranche gestalten – innovativ, nachhaltig und zukunftsorientiert. Seien Sie dabei, wenn wir die Herausforderungen von morgen schon heute diskutieren und Lösungen entwickeln. Lassen Sie uns gemeinsam Brücken bauen – nicht nur im übertragenen Sinne, sondern buchstäblich und im Geiste der Innovation.“

Interessant ist der Rückblick auf die Ergebnisse des 1. Transformationsforums Bau. Obwohl es oft klar scheint, „wohin die Entwicklung gehen wird, ist gleichzeitig in der Praxis oftmals wenig Aufbruchstimmung spürbar. In der Debatte um die Transformation stehen gehäuft die Hemmnisse im Vordergrund.“

„In zahlreichen Interviews und auf der Grundlage einer Unternehmens-Umfrage hatte das Fraunhofer IRB eine differenzierte Analyse vorgelegt, deren Ergebnisse auf dem Transformationsforum einem ausgewählten Fachpublikum vorgestellt wurden“, heißt es weiter und schließlich:

„Die Studie zeigt: Ein großer Teil der Branche spürt in der Praxis keine Transformation, auch der empfundene Innovationsdruck ist nur im Mittelfeld. Als wichtigste Themenfelder der Transformation identifizierten die Befragten Nachhaltigkeit und Digitalisierung, gefolgt von Fort- und Weiterbildung – Schlusslicht bildet das Thema Innovation. Nur 40 Prozent der Befragten hielten es für ein relevantes Transformationsthema. Die beiden Top-Innovationsthemen sind neue Strukturen und Prozesse sowie serielles Bauen. Weit abgeschlagen sind demgegenüber die Themen KI / Data Science und neue Geschäftsmodelle, die nicht nur für deutlich weniger relevant erachtet werden, sondern auch einen sehr niedrigen Realisierungsgrad aufweisen.“

Was lernen wir daraus? Die Frage bleibt: Wohin geht der Weg?

 

Zum Bild: Stichwort „Brücken bauen“ – Die Stoofbrug in Amsterdam war die weltweit erste per 3D-Druck erstellte Metallbrücke. 2021 wurde sie als Übergangslösung installiert, drei Jahre später durch einen Neubau nach alten Vorbildern ersetzt. Foto von Milliped, CC BY-SA 4.0

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