Vorsicht bei Gewittern

Mit dem Frühsommer hat auch die Gewittersaison begonnen. Im Zuge des Klimawandels prognostizieren Meteorologen eine deutliche Zunahme von Extremwettern, also Starkregen mit Überschwemmungen, Stürme mit Orkanböen und eben schwere Gewitter mit vermehrtem Hagelschlag. Dies sollten auch Bauherren, Architekten und Bauunternehmen bei ihren Planungen berücksichtigen.

Statistisch gesehen sind Schäden auf Baustellen durch Blitzeinschlag recht selten. Stürme sind hier weitaus berüchtigter. Trotzdem empfiehlt es sich, das Thema Blitz- und Überspannungsschutz einzubeziehen. Selbst, wenn Blitze nicht direkt im Gebäude einschlagen, können im Nahbereich Maschinen und bereits eingebaute elektrische Komponenten durch Überspannung beschädigt oder komplett zerstört werden.

Im Gegensatz zu gewerblichen besteht für private Bauherren in Deutschland grundsätzlich keine Pflicht, Blitzschutzanlagen zu installieren, außer diese sind im Einzelfall durch behördliche Auflagen vorgeschrieben worden. Dies betrifft sowohl das fertiggestellte Gebäude als auch die Baustelle. Gleiches gilt für den Abschluss einer Versicherung, die im Fall des Falles den Schaden ersetzen soll, also eine Gebäudeversicherung bzw. bis zur Bezugsfertigkeit eine Feuerrohbauversicherung. Ohne entsprechenden Vertrag dürfte allerdings keine finanzierende Bank ein Baudarlehen vergeben.

Besonders wenn das Gebäude an einer exponierten Stelle gebaut wird oder mit einem Teil, etwa einem Turm, weiter in die Höhe ragt als die Umgebung, sollte eine Blitzschutzanlage obligatorisch sein. Für Fragen nach dem passenden Konzept und der Ausführung sind unbedingt Fachleute, also kompetente Elektriker die richtigen Ansprechpartner, denn jedes Gebäude wird entsprechend einer Risikobewertung einer Blitzschutzklasse zugeordnet und wie vermutet gibt es bei der Umsetzung eine ganze Menge an Vorschriften und Bestimmungen zu beachten.

Eine Schutzanlage besteht aus weit mehr als einem Blitzableiter. Man unterscheidet vielmehr zwischen äußerem und innerem Blitzschutz. Den äußeren bildet die Fangeinrichtung, bestehend aus Stangen, gespannten Drähten, Seilen und vermaschten Leitern. Für einen optimalen Blitzschutz werden diese vor allem an Ecken und Kanten angebracht und geerdet. Der innere Blitzschutz wird über sogenannte Überspannungsableiter erreicht. Das sind Bauteile, die die zu schützenden Geräte vor einer Überspannung im Leitungsnetz abschirmen und diese auf ein verträgliches Maß reduzieren.

Was für Geräte gilt, sollten erst recht die Menschen beachten. Vom Blitz getroffen zu werden ist sicherlich ein Erlebnis, das niemand riskieren möchte, da es meist tödlich endet. Deshalb gilt auf Baustellen die Grundregel, sich bei Gewittern in Sicherheit zu bringen. Schließlich möchten wir unsere Mitarbeiter auch morgen noch begrüßen.

Foto: Emmanuel Boutet – Eigenes Werk

Ein Gedanke zu „Vorsicht bei Gewittern

  • 9. Juli 2023 um 8:45
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    Soweit ich weiß haben wir auf unserem Dach auch einen Blitzschutz. Wo könnte man denn aber einen neuen Blitzschutz kaufen? Ich vermute, dass wir einfach zum Elektriker fahren können, bin mir da aber nicht sicher.

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