Architektur weltweit – heute: römisch bzw. Italien – Teil 1

In unserer Reihe “Architektur weltweit” haben wir Ihnen bereits die Baukunst der Griechen vorgestellt. Daran anschließend bleiben wir im Mittelmeerraum und wollen in die antike Architektur der Römer eintauchen, bevor wir uns in einem kommenden Beitrag mit dem jüngeren Italien befassen.

Das sogenannte Imperium Romanum umfasst einen Zeitraum zwischen dem 8. Jahrhundert vor bis zum 7. Jahrhundert nach Christus, wobei der früheste Abschnitt vor dem Jahr 509 v. Chr., die Römische Königszeit, von Sagen und Legenden geprägt ist, allen voran der von der Gründung Roms durch Romulus und Remus im Jahr 753. Die Kern- und Blütezeit römischer Architektur mit zahlreichen erhaltenen Bauwerken entstammt den folgenden beiden Epochen, der Römischen Republik (bis 27 n. Chr.) und der Römischen Kaiserzeit bis zum Jahr 285. In der Spätantike, die danach folgte, fallen die Völkerwanderung, die Teilung und schließlich der Untergang des Römischen Reiches. Am Beispiel seiner Architektur lässt sich diese räumlich auch uns sehr nahe Geschichte des Entstehens, Gedeihens und Vergehens einer Zivilisation anschaulich nacherleben.

Der typisch altrömische Baustil entstand aus der Kombination dessen, was die Griechen vor allem im Tempelbau bereits zur Blüte getrieben und was die Etrusker – das Volk, das vor der Blüte Roms das nördliche Mittelitalien, vor allem die heutigen Regionen Toskana, Umbrien und Latium besiedelte – bereits augenscheinlich weiterentwickelt hatten. Dazu zählen die für Roms antike Bauwerke typischen Bogen- und Gewölbekonstruktionen. Auch eine relativ einfache – die toskanische bzw. tuskische – Säulenordnung bildeten bereits die Etrusker aus.

Als Meilenstein für die Form- und Haltbarkeit des Hochbaus gilt die Entwicklung des Betons und dem damit möglich gewordenen Gussmauerwerk. Damit konnten die Bauherren nahezu beliebige Baukörper erschaffen und reduzierten die antiken Säulen und Giebel zunehmend auf reine Schmuckelemente der Fassaden. Mit Hilfe dieses haltbaren Baumaterials konnten auch die Wohnhäuser in den Städten in die Höhe wachsen. Insulae nannten die Römer die mehrstöckigen blockartigen Mietshäuser. So bildeten sich urbane Bereiche, die denen vieler heutiger Stadtkerne nicht unähnlich waren. Wegweisende Auswirkungen auf die Neuzeit hatten auch der Bau von befestigten Straßen und Wasserleitungen sowie Kanalsysteme und nicht zuletzt die großzügig angelegten Thermen mit ihren ausgeklügelten Fußbodenheizungen.

Im Zeitalter der römischen Kaiser entstanden erwartungsgemäß die spektakulärsten Beispiele der Monumentalarchitektur mit ihren überdimensionalen Bögen und Kuppeln. Jeder Herrscher wollte seine Vorgänger übertrumpfen und Baudenkmäler für die Ewigkeit schaffen. Als bekannteste erhaltene antike römische Bauwerke gelten das Kolosseum und das Pantheon in Rom, die Amphitheater in Verona, Nîmes und Pula, der Aquädukt Pont du Gard in Südfrankreich sowie die Porta Nigra in Trier. Auch in Kroatien steht ein römisches Superlativ. Die Altstadt der Stadt Split wurde in den riesigen Diokletianpalast gebaut. In Italien lassen sich u.a. im Forum Romanum und in den von einem Ausbruch des Vesuvs im Jahr 79 n. Chr. verschütteten und wieder ausgegrabenen Pompeji und Herculaneum hervorragend erhaltene Ruinen ganzer Siedlungen studieren. Hier sind auch hervorragende Ausführungen römischer Wandmalerei und Mosaiken erhalten.

Im Zuge der imperialen Ausdehnung des Herrschaftsgebiets über Griechenland, Kleinasien und Nordafrika entstand im Römischen Weltreich eine Architektur, die die regional vorhandenen Baugepflogenheiten mit den von den neuen Herrschern mitgebrachten kombinierte. Anders als im Mittelmeerraum stießen die römischen Eroberer nördlich und westlich der Alpen auf keine nennenswerte Baukunst, weshalb die hier entstandenen Bauwerke exemplarisch für die Römische Architektur nach wie vor stehen. So können wir in Deutschland neben Resten römischer Militärkastelle auch großzügig angelegte restaurierte Luxusvillen aus dieser Zeit besuchen.

Mit der Christianisierung Roms ging die pompöse Bautätigkeit immer mehr zurück. Jahrhunderte später nahmen sich allerdings einige absolutistische Herrscher wie Napoleon Rom zum Vorbild und so entstanden Sehenswürdigkeiten wie der Arc de Triomphe in Paris oder auch das Siegestor in München. Gleichfalls lehnte sich der Stil der Romanik mit den charakteristischen Bögen an die Bauweise der Römer an und auch heute findet sich in manchem Heim das ein oder andere Detail nach römisch-antikem Muster.

Falls auch Sie Gefallen daran finden, helfen wir von Schrödl-Bau gerne bei der Umsetzung. Foto: Kolosseum in Rom bei Nacht (von Diliff , CC BY-SA 2.5)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert