Baustoffe – die Basis aller Bauvorhaben. Teil 1: Naturstein

Ohne sie ist ein Bau nicht möglich und es gibt sie in den unterschiedlichsten Ausführungen, aus der Natur oder synthetisch hergestellt: Die Baustoffe. Wer ein Haus baut, sollte ausreichend Zeit darauf verwenden, die richtigen Baustoffe für seine Bedürfnisse und Ansprüche zu finden. Ein Baustoff, der aufgrund seiner angenehmen Eigenschaften immer beliebter wird, ist der Naturwerkstein. 

Was ist ein Naturwerkstein? 

Naturwerksteine sind Materialien, die im Laufe von Millionen von Jahren wachsen und schließlich fast fertig in der Natur vorkommen. Sie benötigen keinerlei Energie zur Herstellung, lediglich zur Gewinnung und Bearbeitung ist ein Aufwand nötig, der sich aber im Vergleich zu anderen Materialien, die synthetisch hergestellt werden müssen, sehr in Grenzen hält. Naturwerksteine gelten daher als besonders umweltfreundliches Material und werden bevorzugt von Hausbauern, die auf eine ökologische Bauweise Wert legen.

Wie gewinnt man einen Naturwerkstein? 

Die Gewinnung von Naturwerksteinen erfolgt durch den Abbau in Steinbrüchen. Dieser geht heutzutage meistens das Material schonend und ohne größere Sprengungen vonstatten. Dazu werden spezielle Maschinen eingesetzt, die den Stein optimal vom Untergrund abtragen. Müll entsteht dabei praktisch nicht: Gesteinsreste oder Bruchstücke, die nach dem Abbau von Steinblöcken, die weiter verarbeitet werden, übrig bleiben, können im Garten- oder Landschaftsbau sowie in zahlreichen anderen Bereichen verwendet werden, beispielsweise für Mauern, als Terrassenbelag oder zur Herstellung von Schotter. Es wird also kein Material verschwendet.

Welche Vorteile hat der Naturwerkstein für mich? 

Naturwerkstein ist – wie der Name schon sagt – von der Natur geschaffen und beinhaltet daher keine Schadstoffe. Auch Schutzanstriche oder chemische Hilfszusätze sind zur Verarbeitung eines Natursteins nicht nötig, sodass die Nutzung in Bereichen, die mit Lebensmitteln in Verbindung kommen – beispielsweise in der Küche – kein Problem darstellt. Naturstein dampft keine gesundheitsschädlichen Dämpfe aus – nicht einmal im Falle eines Brandes werden gefährliche Substanzen freigesetzt. Der Naturstein selbst ist übrigens unbrennbar.

Je nach Stein bringt die Nutzung des Naturproduktes besonders angenehme Nebeneffekte mit sich: So sieht beispielsweise ein Haus, das aus Sandstein gebaut wurde, nicht nur sehr schön aus und bietet viele Möglichkeiten in der optischen Gestaltung. Sandstein ist auch ein hervorragender Dämmstoff, der  im Sommer die Hitze, im Winter die Kälte lange Zeit außerhalb des Wohnraumes hält.

Durch sein unvergleichliches Äußeres – jeder Stein wächst anders und weist daher eine einzigartige Struktur und Farbgebung auf – schafft der Naturwerkstein in jedem Raum ein angenehmes Ambiente und trägt zu einer Wohlfühlumgebung bei. Auch das Raumklima wird positiv beeinflusst. Kleine Unregelmäßigkeiten sind dabei übrigens kein Störfaktor – im Gegenteil: Sie sind ein untrügliches Zeichen für die Echtheit des Naturmaterials.

Welche Arten von Naturwerksteinen gibt es? 

Naturwerksteine gibt es in verschiedenen Formen, behauen oder geschliffen, als Bruchsteine oder völlig unbehandelt, das kommt ganz darauf an, wofür sie verwendet werden sollen. Ihre Farbpalette ist, genau wie ihre Beschaffenheit, völlig unterschiedlich und bietet nahezu für jeden Geschmack und jeden Farbwunsch das Passende.

Üblicherweise sind die Steine nach ihrer Herkunft benannt – das ergab sich im Laufe der Jahrtausende – aber auch die Benennung nach auffälligen Eigenschaften des Rohzustandes, wie beispielsweise beim Cipollino (Zwiebel)-Marmor, der viele übereinander befindlich Schichten – wie eine Zwiebel – besitzt, ist nicht unüblich.

Grundsätzlich sind alle Naturwerksteine Festgesteine, also mechanisch widerstandsfähige Gesteine, deren Struktur und Verformbarkeit der naturwissenschaftlichen Definition eines Festkörpers (ein Körper mit einem festen Aggregatzustand) entspricht.

Wofür kann ich Naturwerksteine verwenden? 

Die Möglichkeiten für die Verwendung von Naturwerksteinen sind beinahe unendlich. Beim Hausbau werden sie oftmals als Material für den Rohbau verwendet. Aber auch als Bodenbeläge, Wanddekorationen, Arbeitsplatten oder Fensterbänke erfreuen sie sich äußerst großer Beliebtheit.

Gibt es Nachteile bei der Verwendung von Naturwerksteinen? 

Grundsätzlich ist die Verwendung von Naturwerksteinen, wie auch von anderen Materialien, mit einer entsprechenden Pflege verbunden. Äußere Einflüsse, beispielsweise Abgase, Vogeldreck oder Moosbewuchs können das Material schädigen. Daher sollte man den Stein regelmäßig überprüfen und reinigen, sodass man lange Freude daran hat. Auch bei der Verwendung verschiedener Steinarten im Zusammenspiel sollte man sich vorher genau informieren, welche Steinarten miteinander harmonieren. Ein bedeutendes Beispiel für eine derartige Disharmonie ist der Dom zu Köln: Dort wurden mehr als 50 verschiedene Steinsorten verwendet, die sich durch ihre unterschiedlichen Eigenschaften, beispielsweise ihren Ausdehnungsgrad oder ihre Durchlässigkeit, gegenseitig beschädigen und langfristig ohne entsprechende Vorkehrungen zerstören würden.

Beispiele für die Verwendung von Naturwerkstein

Fränkischer Muschelkalk: Spanische Botschaft, Berlin, Deutschland

Marmor: Akropolis, Athen, Griechenland

Tuffstein: Dom zu Ribe, Ribe, Dänemark

Gelber und roter Sandstein: Dom zu Speyer, Speyer, Deutschland

 

 

 

 

 

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